Wenn mir jemand Nachdenken aufbürdet, weil er zu abstrakt redet und ich deshalb nachdenken und den »Piloten« aktivieren muss, dann werde ich irgendwann genervt, denn Nachdenken kostet wahnsinnig viel Energie. Wenn ich nachdenke, verbraucht das Gehirn 20 Prozent der gesamten Körperenergie. Wenn ich intuitiv entscheide, sind es 2 Prozent. Starke Marken lösen genau diese 2 Prozent Intuition aus. Wenn ich in der Lage bin, spontan zu entscheiden, werde ich sehr viel zufriedener sein mit meiner Entscheidung und also auch zuverlässiger werden.
Das heißt auch, dass spontane, implizite Entscheidungen nicht unbedingt schlechtere Entscheidungen sein müssen, sondern ganz im Gegenteil, die Entscheidungen sind im Endeffekt eigentlich besser. Wir gehen häufig von einem Widerspruch zwischen Emotion und Ratio aus. Das heißt, wir glauben: Entweder etwas ist spontan, emotional und damit irrational – oder wohl überlegt und damit rational. Tatsächlich sind Spontanentscheidungen sehr häufig optimal und rational. Wir könnten ohne diese Entscheidungen überhaupt nicht überleben.
In konkreten Experimenten zeigte sich z.B.: Nur wenn ich spontan entscheide, werde ich die optimale Wahl treffen. Das heißt: Zwei oder drei Sekunden Bedenkzeit mit dem Autopiloten haben dazu geführt, dass der Großteil der Befragten optimal reagiert hat und das am positivsten beschriebene Produkt gewählt hat. Nachdenken hingegen führte häufig zu schlechten Ergebnissen, die Leute waren unzufrieden und sie erkannten die Muster nicht.
Es ist die große Stärke des Autopiloten, sofort ein Muster zu erkennen. Entweder in einem Gesicht, beim Reden oder in einer Markenkommunikation. Das heißt, die Marke macht Entscheidungen einfacher und der Autopilot führt sehr häufig zu optimalem, also rationalem Verhalten.